Montag, 2. Januar 2017

Kulinarische Spezialitäten Chinas

China ist riesig. Nicht nur flächenmäßig. Es ist nicht nur so groß wie ganz Europa, es ist auch das bevölkerungsreichste Land der Erde. Über 1,3 Milliarden Menschen leben im Reich der Mitte, wie es vor der Gründung der Volksrepublik China von den jeweilig herrschenden Kaisern bezeichnet wurde.
Durch diese Größe ist natürlich auch eine kulinarische Vielfalt gegeben. Jedoch kann von bestimmten Vorlieben ausgegangen werden, die in den einzelnen Landesteilen vorherrschend sind. Die Einteilung richtet sich im groben nach der Geografie des Landes.

Die vier Windrichtungen.

Die Hauptstadt Peking und die Provinz Schantung sowie der Bereich nördlich davon werden als die Küche des Nordens bezeichnet und diese basiert auf Weizenprodukten. Die wohl berühmteste Spezialität Chinas insgesamt kommt aus dieser Gegend. Die Pekingente. Eine typische Art der Pekingente ist Entenfleisch mit Pflaumensoße und Zwiebeln, in einem hauchdünnem Pfannkuchen eingerollt.

Im Süden liegt unter anderem die Provinz Kanton mit ihrer Küche aus Gebratenem, Gedämpftem und Gekochtem. Gefüllte Teigtaschen, in verschiedene Soßen gedippt, sind eine der Spezialitäten. Ansonsten werden im Süden auch viel Süßes und sehr viele Meeresfrüchte verspeist.

Die östliche Küche lehnt sich etwas an den Norden an. Hier werden viele verschiedene Suppen dargereicht, aber auch viel Frittiertes. Eine Spezialität heißt Siulong Bao, das sind gekochte Fleischstückchen im Teig.

Wirklich scharf geht es im Westen zu. Chili findet hier praktisch zu jedem Gericht seine Verwendung. Allerdings wird nicht nur die scharfe Schote verwandt. Ein Kraut namens Chuancai ist so pikant, dass es locker mit anderen bekannten Scharfmachern konkurrieren kann.

Alles ist essbar.

Das ist natürlich nur die oberflächliche Einteilung der chinesischen Essgewohnheiten. Im Detail hat die chinesische Küche wirklich für den Europäer sehr skurril anmutende Gerichte in petto. Die mit den bekannten negativen Folgen ausgestatteten Rezepte für Haifischflossensuppe oder Schwalbenschwanznester werden hier aus genau diesen Gründen nicht behandelt. Aber wie wäre es mit einem tausendjährigen Ei?
Es ist natürlich nicht Tausend Jahre alt, obwohl der Anblick es durchaus vermuten lässt.
Enteneier, seltener auch Hühnereier, werden für drei Monate in einen Brei aus verschiedenen Zutaten gelegt. In dieser Zeit fermentiert das Ei-Innere und verwandelt sich zu einer bernsteinfarbenen Masse. Für westliche Gaumen und Nasen gehört schon eine sehr große Überwindung dazu, ein tausendjähriges Ei zu verspeisen und auch unter den Chinesen selbst hält sich die Anzahl derer Liebhaber in Grenzen.
Die Chinesen verwerten ein geschlachtetes Tier gerne komplett. Nichts, außer den blanken Knochen, bleibt ungebraten oder ungekocht. Hühnerfüße sind auf den Straßen Chinas, im Wok mit einer scharfen Soße angebraten, ein willkommener Snack für zwischendurch. Auch vor dem Kopf eines Huhnes wird nicht haltgemacht und der Kopf eines Schweines nimmt mit seinen verschiedenen Teilen in der chinesischen Küche sowieso eine große Rolle ein. Gehirn, Leber, Niere oder Darm werden unterschiedlich zubereitet und verspeist. Doch es geht auch kleiner. Insekten werden in einigen Teilen Chinas sehr gerne als Appetitanreger gegessen. Allen voran die große Wanderheuschrecke. Fritiert ist sie ein knuspriger Happen.

Im Süden wird es interessant.

Über den Süden des Landes wird gerne scherzhaft gemunkelt, das dort alles gegessen wird, was vier Beine hat, außer Tisch und Stuhl.
Der Besuch eines Marktes in Schanghai beweist, das dieser Scherz nicht ganz unwahr ist. Hier findet sich wirklich alles, was die Fauna Chinas zu bieten hat. Und alles ist zum Essen gedacht, nicht etwa als Haustier. Menschen, die westliche Werte in Bezug auf Tiere verinnerlicht haben, sollten vor allem um die Märkte einen Bogen machen, in denen sich nur Einheimische mit Lebensmitteln versorgen.

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